WASSER-KNIGGE
Sieben Tipps für einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit Wasser:
Stay curious & take a deep dive
TIPP 1
Hast du gewusst, dass der abkühlende Sprung ins Wasser noch bis in die 1980er-Jahre aufgrund der Gesundheitsgefährdung vielerorts verboten war? 70 Jahre Gewässerschutz in der Schweiz haben sich gelohnt!
Und das wird jetzt spannender, als du vielleicht denkst … darum tauche erstmal ab:
Spread the word – seit den 1950er Jahren wurde systematisch in Kläranlagen und Gewässerschutz investiert. Das Resultat? Trinkwasser direkt ab Hahn in Weltspitzenqualität und ein Sprung in fast jedes Schweizer Gewässer. Eine Geschichte, die es verdient, gehört zu werden!
Und trotzdem können wir nicht einfach zurücklehnen. Neue Herausforderungen wie Mikroplastik und Klimawandel fordern uns zwar heraus, aber du kannst aktiv mithelfen.
Richtig entsorgen schützt
unser Wasser
TIPP 2
Ob aus der Küche, der Hausapotheke oder dem Putzschrank – viele Stoffe gelangen über den Abfluss in unsere Kläranlagen. Was dort nicht vollständig entfernt wird, landet in Flüssen, Seen und im Grundwasser – und muss für unser qualitativ hochwertiges Trinkwasser aufwendig aufbereitet werden. Darum hilf mit der richtigen Entsorgung mit, unser Wasser sauber zu halten.
Was nicht ins Abwasser gehört:
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Medikamente → Apotheke, da bereits 1 Tablette Tausende Liter Abwasser messbar belastet
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Speiseöle & Fette → kleine Mengen in Hauskehricht, Ökihof/Recycling-Hof/Sammelstelle, da 1l Öl bis zu 1 Million Liter Wasser ungeniessbar macht
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Chemikalien & Farben → Problemstoffsammlung in der Sammelstelle, da 1ml Lösungsmittel Trinkwasser ungeniessbar macht
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Zigarettenstummel → Öffentliche Aschenbecher, Taschenaschenbecher oder Kehricht, da 1 Stummel bis zu 1000l Wasser verunreinigt
Mikroplastik-Detox für
deinen Alltag
TIPP 3
In der Schweiz gelangen jährlich rund 14’000 Tonnen Kunststoff in die Umwelt – ein Teil davon über Mikroplastik in Kosmetikprodukten, Waschmitteln oder synthetischer Kleidung. Diese Partikel sind biologisch kaum abbaubar und reichern sich in Seen, Flüssen und Lebewesen an. Doch schon kleine Veränderungen im Alltag machen einen grossen Unterschied.
Mikroplastik-Detox:
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Naturkosmetik-Siegel beachten (u.a. BDIH, Cosmos, NaTrue)
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Beim Einkauf App zücken, um Inhaltsstoffe auf einen Blick zu prüfen (ToxFox , CodeCheck)
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Waschbeutel für Synthetik-Kleidung verwenden
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Wiederverwendbare Flaschen statt PET nutzen
Tauche tiefer ab:
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Kunststoffe in der Umwelt (Bundesamt für Umwelt BAFU)
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Schadstoffe aus dem Haushalt erkennen & vermeiden (Oekotoxzentrum)
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Wasseraufbereitung – Warum eine vierte Reinigungsstufe notwendig ist (Wikipedia)
Chemikalien sparsam einsetzen
TIPP 4
In der Schweiz gelangen jährlich etwa 150’000 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel ins Wasser. Die Folge: Mikroverunreinigungen, die Wasserlebewesen schädigen und aufwendig aus dem Trinkwasser entfernt werden müssen.
Darum: Verwende so wenig chemische Wasch- und Putzmittel, Lacke, Farben und Pflanzenschutzmittel wie möglich. Achte auf ökologische Alternativen.
Bewährte Alternativen:
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Entkalken ohne Chemie → Essig oder Zitronensäure lösen Kalk zuverlässig – z. B. im Wasserkocher, Bad oder WC.
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Spül- & Waschmittel ersetzen → Natron wirkt gegen Fett, Gerüche & Schmutz – perfekt für Küche, Waschbecken oder Wäsche.
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Verzichte auf Pflanzenschutzmittel und nutze natürliche Dünger wie deinen Kompost oder Kaffeesatz
Wasser im Alltag sorgsam verwenden
TIPP 5
162 Liter Trinkwasser – so viel verbraucht jede Person im Durchschnitt in der Schweiz täglich alleine schon im Haushalt. Und auch in einem wasserreichen Land wie der Schweiz führen Klimawandel und längere Trockenperioden zu Engpässen. Wassersparen entlastet die Aufbereitungsanlagen und reduziert den Energieverbrauch. Sparen heisst: Verantwortung zeigen.
Einfach umsetzbar:
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WC-Stopptaste nutzen (spart 8l pro Spülung)
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Tropfende Hähne reparieren (45l täglich gespart)
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Beim Zähneputzen Wasser abstellen
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Geschirrspüler und Waschmaschine voll befüllen
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Duschen statt baden (ca. 60L vs. 200L)
Tauche tiefer ab:
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Auswirkungen des Klimawandels auf die Schweizer Wasserwirtschaft (Bundesamt für Umwelt BAFU)
Wasserbewusst ernähren & konsumieren
TIPP 6
Viele Produkte, die wir täglich nutzen – z.B. Kleidung, Kaffee, Avocado oder Computer – verbrauchen bereits bei ihrer Herstellung enorme Mengen an Wasser. Ein Grossteil unseres Wasserverbrauchs geschieht nicht direkt, sondern «virtuell» und versteckt sich in der Produktion.
In der Schweiz entstehen dadurch rund 4’200 Liter virtueller Wasser-Fussabdruck pro Person und Tag. Über 80 % davon im Ausland, oft in wasserarmen Regionen.
Wie du bewusster konsumieren kannst:
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Weniger Fleisch konsumieren → Rindfleisch ist besonders wasserintensiv in der Produktion
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Secondhand kaufen & Kleidung länger tragen → Jeans = bis zu 11'000 Liter Wasser
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Saisonal & regional einkaufen → Erdbeeren aus Peru oder Avocados aus Chile haben hohen Wasserbedarf
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Alltagskonsum hinterfragen → Weniger ist oft mehr – für dich und für die Umwelt
Tauche tiefer ab:
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Wasserfussabdruck – Hintergründe zum «Virtuellen Wasser» (WfW)
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Water Footprint Calculator – Berechne deinen ökologischen Fussabdruck (water footprint network)
Gib Leitungswasser den Vorzug
TIPP 7
In der Schweiz ist Leitungswasser das meistkontrollierte Lebensmittel – es erfüllt höchste Qualitätsstandards und schont Umwelt und dein Portmonnaie zugleich. Trotzdem steigt der Mineralwasserkonsum in der Schweiz jährlich. Aktuell liegt er bereits bei knapp einer Milliarde Liter pro Jahr.
Vorteile von Leitungswasser.
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Klima-Könner: bis zu 1 500 × weniger CO₂ als Schweizer Flaschenwasser
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Zero-Plastik: kein PET, kein Mikroplastik, kein Müll
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Top‑Qualität: streng kontrolliertes Lebensmittel, oft roh aus Quellen
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Günstiger geht’s nicht: 1 l kostet nur ein Bruchteil eines Rappens
Tauche tiefer ab:
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Leitungswasser – Fakten zum klimafreundlichsten Getränk der Schweiz (Bundesamt für Umwelt BAFU)
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Zur Qualität des Schweizer Trinkwassers (Bundesamft für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen)